Für die meisten Kinder ist die Familie die erste und wichtigste Lebenswelt. Deswegen ist in den katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum Passau das Miteinander von Kindern, Eltern und Team so wichtig. Kinder liebevoll begleiten. Daran lässt sich auch die Qualität messen. Rund 450 Leiterinnen und Pädagog*innen aus dem Bistum kamen jetzt in Röhrnbach zu Regionaltagen zusammen, um sich Impulse zu holen. Ein großes Bündnis für die Kinder unter dem Leitwort "Zusammen.Wachsen". Etwa 25.000 Kinder besuchen täglich eine der rd. 240 katholischen Kitas, davon allein 88 in Trägerschaft des Diözesan-Caritasverbandes.
Sie organsierten die Regionaltage (v.li.) Sofia Stanisic, Gabriele Fuchs, Eva Kindermann, Claudia Pagler, Petra Schötz, Andrea Irouschek, Doris Buchner, Petra Tauschek, Birgit Zachariae, Fachbereichsleitung frühe Bildung und pädagogische Qualität und der Abteilungsleiter Stefan Seiderer; nicht im Bild Erika Winklmeier.
Kinder eben mit Liebe begleiten, ihnen als einmalige Geschöpfe Gottes in Nächstenliebe begegnen. Sie fördern und in ihren Rechten als Kinder stärken. Sie sollen ihren Platz in der Welt finden. Das zählt zu den Grundprinzipien in den katholischen Kitas. Genauso gilt auch das Bündnis mit den Eltern, das gegenseitige Vertrauen. Der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther hat den Pädagog*innen deutlich gemacht, wie wichtig es ist, "die Potentiale der Kinder zu entdecken". Jedes Kind sei auf seine eigene Weise perfekt. So müsse man die Entwicklung begleiten: nicht wie in der heute meist kognitiven Welt Wissen vermitteln, sondern beim Erkennen und Verstehen helfen. "Denken, Fühlen und Handeln müssen eine Einheit bilden", so der Hirnforscher. Die Kinder so annehmen, wie sie sind und miteinander für sie sorgen. Aus der Perspektive des Kindes handeln. Gemeinsam mit den Eltern für die Entwicklung sorgen. Gerade in der Zeit nach Corona müssten die Kinder ihre Lebendigkeit wieder finden. Diese Impulse gab er mit auf den Weg in den Kita-Alltag. Ein Satz dürfte vielen in Erinnerung bleiben: "Kinder sind die größten Helden, gerade wenn sie ihre Eltern einmal aus der rein kognitiven Welt des Wissens herausführen". Erwachsene wissen bestimmt, was der Wissenschaftler meinte und haben es mit Kindern schon erlebt.
Miteinander einstehen für die Qualität der katholischen Kitas: Kita-Teams aus dem Bistum Passau bei den Regionaltagen.
Die Bereiche Kinder und Eltern wurden in einem ersten Schritt für die Qualitätsentwicklung in den Kitas bearbeitet. Den Hintergrund bildet das Bistumsrahmenhandbuch, in dem die Kriterien festgelegt sind. 30 Kitas aus dem Bistum haben sich in drei Regionalgruppen (Nord, Mitte und Süd) auf den mehrjährigen Weg gemacht. In den einzelnen Kitas, die zum Diözesan-Caritasverband, zu Orts-Caritasverbänden oder Pfarrkirchenstiftungen gehören, werden die Auftaktimpulse vertieft und konkret im Alltag umgesetzt. In weiteren Schritten geht es dann um Träger, Leitungen und Personal, den Glauben, den pastoralen Raum und Sozialraum. Am Schluss folgt eine Zertifizierung.
Birgit Zachariae, Fachbereichsleitung frühe Bildung und pädagogische Qualität und der Abteilungsleiter Stefan Seiderer stecken mit dem Bistumsrahmenhandbuch den Weg der Qualitätsentwicklung in Kitas ab.
Kita-Abteilungsleiter Stefan Seiderer: "Wir schau‘n uns Schritt für Schritt die Qualität unserer Kitas an und werden auch Verbesserungsmöglichkeiten finden. Uns ist die Partnerschaft mit den Eltern wichtig. Sie sollen erfahren, wie sich die Kinder entwickeln und welche positiven Erfahrungen diese in den Kitas machen". Birgit Zachariae, Fachbereichsleitung frühe Bildung und pädagogische Qualität in der Abteilung, erläuterte zusammen mit den Projektmoderator*innen die nächsten Wegstrecken. Und Petra Schötz als Moderatorin in der Region Nord lud gleich zu einem praktischen geistlichen Impuls ein: nämlich den Segen füreinander und die Kinder erbitten. In acht Workshops wurde überlegt, was z. B. für die Entwicklungs-phasen der Kinder wichtig ist, wie Werte vermittelt, Kinder beteiligt werden und wie sie Vielfalt entdecken können bis hin zur Esskultur. Die Eltern sollen wertschätzend begleitet und gehört werden.