Mit Elisabeth Schachner und Fritz Müller, BFD-Koordinator/in beim Diözesan-Caritasverband, sowie Freiwilligendienste sind als besondere Form des Engagements eine Erfolgsgeschichte. Der Dienst gibt meist jungen Menschen Orientierung durch die Möglichkeit, etwas Sinnstiftendes zu tun, sich persönlich weiterzuentwickeln und Selbstwirksamkeit zu erleben. "Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Ausgaben für die nächsten Jahre auf dem Niveau gehalten werden", betonte die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht im Gespräch mit der Caritas Passau. Sie setzt sich als Mitglied des Ausschusses für Inneres und Heimat besonders für das ehrenamtliche Engagement ein.
Es sei erfreulich, so Bubendorfer-Licht, dass im kürzlich verabschiedeten Bundeshaushalt für 2022 für die Freiwilligendienste Mittel in Höhe von rund 328 Millionen Euro (Bundesfreiwilligendienst 207,2 Millionen Euro/Freiwilligendienste 120,6 Millionen) zur Verfügung gestellt werden.
Diakon Konrad Niederländer, Bischöflich Beauftragter für die Caritas, hatte in einem Schreiben an die Abgeordnete gewarnt, dass für die Freiwilligendienste nur bis 2023 Planungssicherheit gegeben sei. "Um bundesweit Tausende von Plätzen zu gefährden, muss dringend das aktuelle Budget für die Freiwilligendienste verankert werden: Wenn die Mittel nicht mit einem ausreichenden Vorlauf zur Verfügung stehen, sind bis zu 20 Prozent der aktuellen Plätze gefährdet, so Niederländer.
Sandra Bubendorfer-Licht war sich vor Ort bei der Caritas in Passau im Gespräch mit Beate Heindl, Fachbereichsleiterin Ehrenamt und Engagement der Caritas, Elisabeth Schachner und Fritz Müller vom Caritasverband Passau einig. 25 Plätze für den Bundesfreiwilligendienst bietet die Caritas in der Diözese Passau an. Für die vorgelagerte Bewerbungsphase sei eine sehr frühzeitige Planbarkeit nötigt, betont Beate Heindl. Freiwilligenplätze, die aus Haushaltsmitteln des Jahres 2024 gefördert werden, müssten bereits ab Herbst 2022 eingerichtet werden. Träger wie die Caritas müssten die Stellen bewerben, obwohl nicht sicher sei, dass sie gefördert werden, wenn die Freiwilligen im Sommer 2023 ihren einjährigen Dienst starten. Freiwillige seien ein Gewinn für die Menschen, die sie begleiten und für die sozialen Einrichtungen, sagt die Caritas-Bufdi-Beauftragte Elisabeth Schachner. Die Freiwilligen selbst profitieren von ersten Berufserfahrungen und wichtigen Kontakten für den Berufseinstieg. Der BFD sei eine "win-win-win"-Situation für alle Beteiligten, so Schachner.
Insgesamt fehlen laut FDP-Fach-Politiker Matthias Seestern-Pauly in der Finanzplanung ab 2024 Mittel in Höhe von 65 Mio. Euro für die vier Freiwilligendienstformate Bundesfreiwilligendienst (BFD), Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) und Internationaler Jugend Freiwilligen Dienst (IJFD). Die Verstetigung dieser Mittel sei vom Bundeskabinett in der Finanzplanung zunächst nur bis Ende 2023 berücksichtigt worden. Die FDP werde sich dafür einsetzen, dass für den Bundesfreiwilligendienst auch in den Folgejahren die 2022 angesetzten Mittel genehmigt werden. Sandra Bubendorfer-Licht verweist auf den Koalitionsvertrag der Ampelregierung. Die Freiwilligendienste sollen als Stütze für das gesellschaftliche Engagement nachfragegerecht ausgebaut werden. Im Zuge der Haushaltsberatungen, so hofft die FDP-Politikerin, soll die Lücke geschlossen werden.
Hintergrund: Der im Juli 2011 eingeführte Bundesfreiwilligendienst (BFD) sollte die Lücke schließen, die durch die Abschaffung des Zivildienstes entstanden war. Die "Bufdis" kamen als weitere Säule neben dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) hinzu. Die Freiwilligen sind gesetzlich sozialversichert und erhalten ein "Taschengeld", derzeit liegt die Obergrenze bei 426 Euro im Monat. Unterschieden wird zwischen Freiwilligen unter 27 Jahren und jenen darüber. Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums engagieren sich rund 40.000 Menschen im BFD, knapp ein Drittel davon ist über 27.
Text: Josef König/Abgeordnetenbüro