Franz Sicklinger der Leiter der Senioreneinrichtung St. Josef in Hauzenberg hat beim Hauzenberger Aktionstag für Demokratie ein klares Statement abgegeben:
Der Einsatz für Demokratie mit und in all ihren Facetten gehört zum Grundauftrag der Caritas.
Es versteht sich von selbst, dass sich die Caritas stets für Freiheit, Nächstenliebe, Gerechtigkeit und sozialen Frieden, als Grundpfeiler einer funktionierenden Demokratie einsetzt.
Frau Anderlik, unsere Vorständin sagte zum diesjährigen Tag der Arbeit folgendes:
"Arbeit schafft nicht nur Teilhabe, sondern auch Zufriedenheit und gestärktes Selbstwertgefühl. Unsere Caritas baut mit an einer Welt, die Chancen für diejenigen bereithält, die sonst durch das soziale Netz zu fallen drohen. Sozialer Frieden beginnt bei uns!"
Ich darf hierzu ergänzen: Sozialer Frieden ist Grundvoraussetzung für eine funktionierende, demokratische Gesellschaft.
So ist es von größter Wichtigkeit, allen Bürgerinnen und Bürgern einen Arbeitsplatz zu ermöglichen, unabhängig von Herkunft und Hautfarbe.
Im Seniorenheim St. Josef arbeiten beispielsweise Kollegen und Kolleginnen aus fünf Nationen Hand in Hand, um die Versorgung und Pflege der anvertrauten Menschen bestmöglich zu gewährleisten.
Ohne unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus anderen Herkunftsländern wäre der Pflegenotstand noch viel größer, d.h. ich könnte aufgrund von Personalmangel noch weniger Pflegeplätze belegen, was die Pflegesituation vieler Menschen verschärfen würde.
Wer unter Ihnen schon mal einen Pflegeplatz für einen Angehörigen oder eine Angehörige gesucht hat, weiß um die prekäre Situation im Pflegesektor.
Unser größtes Problem stellen die bürokratischen Hürden für ausländische Mitmenschen dar. So ist die Anerkennung von Ausländischen Fachkräften sehr schwierig und langwierig.
Ebenso die Arbeitserlaubnis, die in der Regel nur immer für einige Monate erteilt wird.
Ich kann auch nicht erkennen, dass ausländische Mitmenschen nicht arbeitswillig oder gar faul wären, nein! Eher, dass die bürokratischen und politischen Weichenstellungen zermürbend sind.
Kulturelle Unterschiede sind überwindbar, Sprache als Schlüssel zur Verständigung kann und muss erlernt werden.
Es bleibt festzuhalten, dass wir die riesigen gesellschaftlichen Herausforderungen nur gemeinsam schaffen werden.
Ausgrenzung, Hass, Fake News und Intoleranz sind die größte Gefahr für die Demokratie. Insbesondere über die sozialen Medien sind Informationen schnell und weiträumig verbreitet und kaum auf den Wahrheitsgehalt zu überprüfen.
Hier darf ich die Caritas-Kampagne 2024 als Denkanstoß zitieren:
"Frieden beginnt bei mir"
Nächstenliebe ist das Gebot für ein friedliches Miteinander.
Jeder von uns ist aufgerufen Frieden zu säen und Frieden zu leben.