Begrüßt wurden die Ehrengäste des Abends von Michaela Meindl, Leiterin der Abteilung Bildung im Caritasverband Passau, und Schulleiter Raimund Kreutzer. Unter den Gästen befanden sich unter anderem Caritas-Diözesanvorsitzender Stefan Seiderer, stellvertretender Landrat Helmuth Plenk, 3. Bürgermeister Jens Schlüter, Stadtpfarrer Karl-Christian Snethlage, der Aufsichtsratsvorsitzende des Mädchenwerks Dr. Christian Bernreiter sowie die geschäftsführende Vorständin Heike Meents und zahlreiche weitere Aufsichtsratsmitglieder und Weggefährten.
Gleich zu Beginn wurde es besonders persönlich, als Springer über seine eigene Familiengeschichte und die Verbindung zur Region sprach: Seine Großmutter stammte aus Spiegelhütte, und ihre feine, traditionelle Waidler-Küche wusste er bis zu ihrem Tod zu schätzen. Doch nicht nur kulinarisch prägte sie ihn - auch ihr Mut beeindruckte ihn tief. "Das Mutterverdienstkreuz der Nazis hat sie abgelehnt, und wie so viele junge Frauen dieser Zeit musste sie gegen ihren Willen als Au-pair weg aus der Heimat."
Mit hohem Tempo, scharfem Witz und treffsicheren Pointen führte Springer anschließend sein Publikum durch die drängenden Themen der Zeit. Doch trotz des ernsthaften Inhalts wurde der Abend nicht zur reinen Politikanalyse - im Gegenteil: Die Zuschauer wurden mitgenommen auf einen humorvollen Ausflug durch Gesellschaft, Alltag und Weltgeschehen.
Der Münchner Kabarettist sorgte mit seinen Anekdoten über den 30-Euro-Luftballon seines Neffen, den Heckmotor des VW-Käfers oder die Reisekostenabrechnung eines deutschen Astronauten und seinen Konflikt mit der Kilometerpauschale und vielem mehr für herzhaftes Lachen im Publikum. Mit Blick auf die gemeinsamen Wurzeln von Bayern und syrischen Bogenschützen empfiehlt Christian Springer gegenüber Neuankömmlingen in unserem Land: "Seid a bisserl nett. Die Verwandtschaft kommt."
Springers Programm war dabei nicht nur unterhaltsam, sondern auch eine Mahnung zur Menschlichkeit. Der Kabarettist zeigte sich tief engagiert und machte immer wieder klar, dass Solidarität eine Grundhaltung ist, die jeder verinnerlichen sollte.
Er schilderte seine Erfahrungen mit seinem Verein "Orienthelfer" und räumte rücksichtslos mit Fakenews und Politikerlügen auf. Der Gastgeber des BR-Schlachthofs trug dabei eine gelbe Schleife am Revers seines Anzugs. Es steht für "Bring them Home" - das Symbol dafür, die israelischen Geiseln der Hamas nach endlich heimzubringen.
Generell könnte man sagen: Solidarität ist das Thema des Abends, das sich wie ein roter Faden durch seine Show zieht. Springer und seine Helfer vom Verein Orienthelfer, dies unterstreicht er, machen keinen Unterschied in ihrer Hilfe, sie kümmern sich um alle. "Wir sind so, das sind unsere Werte: Wenn einer hingefallen ist, hilfst du ihm auf." Das Programm und Springers kabarettistisches Geschick wurden vom Publikum mit tosendem Applaus bejubelt.
Schulleiter Raimund Kreutzer dankte Christian Springer für seinen Auftritt und griff dabei die Solidarität als zentralen Wert des Caritas-BBZs und des Mädchenwerks auf: "Frau Dr. Hieke hat das Mädchenwerk gegründet, um jungen Frauenau aufzuhelfen. Auch uns ist es heute noch ein großes Anliegen, denen aufhelfen zu können, die hingefallen sind."
Neben all der Unterhaltung hatte der Abend nämlich genau dieses Ziel: Die Einnahmen kommen Auszubildenden in finanzieller Not zugute. Das Mädchenwerk Zwiesel verdoppelte die Spendensumme - und auch der Kabarettist selbst ließ sich nicht lumpen: "Ich werde diesen Betrag nach der Verdoppelung nochmals verdoppeln." sagt Christian Springer, der damit nicht nur bei Worten bleibt, sondern seine kabarettistische Weltsicht aktiv umsetzt. Am Ende kamen so über 2.800 Euro für Schülerinnen und Schüler zusammen, die Unterstützung benötigen.