Zum Eintritt in die Freistellungsphase der Altersteilzeit hat Caritasdirektor Michael Endres am Freitag, 14. Dezember, ihren "außerordentlichen Einsatz" gewürdigt.
Ihre Arbeit sei von großer Bedeutung für die Hilfen für Menschen mit Behinderung und für den Caritasverband für die Diözese Passau e.V. Der Caritasdirektor sprach von einem "großartigen Engagement" für den Bereich mit seinen 29 Einrichtungen. Rund 1.300 Mitarbeitende betreuen und begleiten dort im Jahr etwa 5.400 Menschen mit Behinderung oder psychischen Problemen. "Der Behindertenhilfe Rose" fassten die Fachbereichsleiter das Wirken Brigitte Lengdoblers in einem Gedicht zusammen.
Sozialpolitische Stimme
Michael Endres wählte als Leitgedanken für die Ehrung das katholische Selbstverständnis der Caritas, ausgedrückt im Kreuz mit den zwölf Flammen. Die Würde des Menschen sei Maßstab ihres Handelns gewesen: ob von Kindern mit einer geistigen oder körperlichen Beeinträchtigung, von Erwachsenen, die auf dem normalen Arbeitsmarkt keine Chance haben, von Menschen, die ein entsprechendes Lebens- und Wohnangebot benötigen und Eltern, die mit Sorgen die Hilfe einer Frühförderung benötigen. Mit "Herzblut und Leidenschaft" habe sie dabei die Frohe Botschaft des Evangeliums bezeugt. In der Alltagsarbeit habe man spüren können, dass sie im Glauben verwurzelt sei. Sie sei als selbstbewusste Vertreterin der Caritas innerhalb der Sozialverbände in Niederbayern wahrgenommen worden; habe sich gegenüber kommunaler Politik, Bezirk und Regierung für eine gerechte Gesellschaft eingesetzt und damit den Menschen eine sozialpolitische Stimme gegeben. Damit seien Angebote wie etwa die Frühförderung auf den Weg gebracht worden.
Weitblick für Menschen in Not
Bei den Bauprojekten habe sie auf fachlich Ansprüche der Klienten, nötige Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden und moderne Standards des Ressourcenverbrauches geachtet. Die Nächstenliebe habe sich in ihrer offen-ehrlichen und gleichzeitig verbindlichen Art gespiegelt. Mit Weitblick habe sie über Menschen mit Behinderung hinaus immer Minderheiten, Verfolgte und Notleidende im Blick gehabt. Mit "enormer Berufs- und Lebenserfahrung, großem Fachwissen und Leitungskompetenz" habe sie dafür gesorgt, dass die Menschen Hilfe erfahren. Denn damit gehöre die Caritas zu den Grundvollzügen kirchlichen Wirkens. Die Dienstgemeinschaft im Verband wurde von ihr geprägt, etwa mit ihrer Sorge um passende Rahmen- und Arbeitsbedingungen sowie um fachliche Qualifikation der Mitarbeitenden.
Danke und Segen für die kommende Zeit
Die diözesanen Fachbereichsleiter überreichten ihr zum Gedicht "Der Behindertenhilfe Rose" von Gerhard Krinninger zusammen die entsprechenden Blumen. Vorstände, Einrichtungsleitungen, Vertreter der Regierung, des Bezirkes und der Kommunen sowie Mitarbeitende der Caritas auf Diözesanebene und die Fachkollegen aus bayerischen Caritas-Diözesanverbänden sagten mit Fähnchen auf einer Bistumskarte in ganz persönlicher Form Danke. Für Brigitte Lengdobler gab es dazu ein Bündel an Gutscheinen. In der nächsten Zeit wird ihr bestimmt nicht langweilig. Nach einem Segensgebet von Diakon Konrad Niederländer stimmten die Gäste in das Lied "Der Segen Gottes möge dich umarmen" ein, das die Einrichtungsleiter der Behindertenhilfe vortrugen.
Abschiedsfeier am Ort des Bewerbungsgespräches
Der Ort für die Feier war passend. Im Wellnesshotel Witikohof in Bischofsreut, einer integrativen Einrichtung der zur Caritas gehörenden Wolfsteiner Werkstätten, finden Menschen mit Behinderung ob als Gäste oder Mitarbeitende passgenaue Angebote. Dort hatte die Diplom-Sozialpädagogin vor 14 Jahren auch ihr Bewerbungsgespräch. Brigitte Lengdobler war ab 1997 beim Kreis-Caritasverband Isar/Vils in Landau in der Allgemeinen Sozialberatung und als stellvertretende Geschäftsführerin tätig; dann auch im Betreuungsverein beim Kreis-Caritasverband Rottal-Inn. 2002 wurde sie Geschäftsführerin in Landau und kam 2005 zum Diözesanverband. Zum Ende ihrer aktiven Dienstzeit dankt sie sichtlich bewegt für das Vertrauen, die Fairness und die Achtsamkeit: "Es war mir eine Freude, es war mir eine Ehre".
Astrid Wegerbauer übernimmt die Leitung der Abteilung Behindertenhilfe und Psychiatrie
Nachfolgerin ist Astrid Wegerbauer. Die Diplombetriebswirtin ist seit 2007 in der Caritas in leitender Funktion tätig: Zunächst in den Passauer dreiflüsse-werkstätten, ab 2012 in der Abteilung Betriebswirtschaft sowie nach der Elternzeit in der Stabsstelle "Beratung der Vereine und Verbände".
Zur Abteilung Behindertenhilfe und Psychiatrie gehören: Werkstätten für Menschen mit Behinderung und psychischer Beeinträchtigung mit Förderstätten, Wohnheime für Erwachsene sowie Kinder- und Jugendliche, Wohnpflegeheime, ein Wohnheim für psychisch Kranke, Förderschulen mit Tagesstätten und Schulvorbereitenden Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit körperlicher oder geistiger Behinderung und ein Frühförderungsdienst.