"Die Welt der Perlen", war das Motto der Aktion, mit der sich die Gemeindecaritas im Dekanat Pfarrkirchen mit ihrer Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige am Kinderferienprogramm der Gemeinde Falkenberg (Landkreis Rottal-Inn) beteiligt hat.
Eine Besucherin der Gruppe, Amalie Steinleitner, die vor kurzem ihren 85. Geburtstag feierte, hatte angeboten, einen kreativen Nachmittag für die Kinder zu gestalten und ihnen das Basteln mit Perlen zu zeigen.
Diesem Hobby geht die Seniorin, die in der Presse auch schon einmal als "Perlenkönigin" bezeichnet wurde, seit vielen Jahrzehnten mit großer Leidenschaft nach. Schon Anfang der Sechziger Jahre hat "Mali", wie sie von allen genannt wird, in einer Perlenfabrik bei Schönau das professionelle Rosenkranzknüpfen erlernt. Seither hat sie unzählige dieser religiösen Kunstwerke geschaffen. Gerne erzählt sie auch davon, dass sie einmal einen Großauftrag für einen amerikanischen Kunden erledigt hat, für den sie in kurzer Zeit 1000 Rosenkränze fertigen musste. "Danach konnte ich eine Weile keine mehr sehen", sagt sie heute lachend.
Für die Aktion mit den Kindern, die auf dem Begegnungsbauernhof Weber Fünf in Höllerthal stattfand, hatte Amalie Steinleitner zwei Werke ausgesucht, die die 11 Mädchen im Alter von 6 bis 11 Jahren fertigen sollten. Dafür hatte sie eine reiche Auswahl an Perlen und anderem Material mitgebracht.
Als erstes durften die Mädchen einen Missionsrosenkranz gestalten.
Seine fünf Farben repräsentieren die fünf Kontinente: Weiß für Europa, gelb für Asien, rot für Amerika, schwarz für Afrika und blau für Australien. Der farbenfrohe Rosenkranz soll ein Zeugnis sein für die Buntheit und Lebendigkeit unserer gemeinsamen Welt und ein Symbol dafür, dass etwas Schönes entsteht, wenn alle Menschen auf der Erde wie in einer Kette zusammenhalten.
Die Kinder erfuhren auch, dass jeder, der diesen Missionsrosenkranz betet, um Frieden für alle Menschen bittet.
Ein Perlenarmband, das ebenfalls einen Rosenkranz mit 10 Perlen darstellt, stand danach auf dem Programm.
Pfarrer i.R. Peter Michael Obermeier, der in der Nähe wohnt, kam auf einen kurzen Besuch vorbei und segnete die Rosenkränze, nachdem man zusammen ein Gebet gesprochen hatte. Auch ein kleines Bildchen vom Gnadenbild der Muttergottes in Altötting hatte er für jedes Kind dabei.
Danach gab es eine kleine Pause mit Getränken, Butterbrezen und frisch geernteten Gurken und Paprika, zu der die Teilnehmerinnen Dank der finanziellen Unterstützung durch die Kath. Erwachsenenbildung Rottal-Inn-Salzach eingeladen waren.
So gestärkt durften die Kinder nun ihrer Kreativität freien Lauf lassen und aus der riesigen Auswahl an Perlen ihren eigenen Schmuck gestalten. Glasperlen in sämtlichen Farben glitzerten im Raum und es entstanden viele schöne Halsketten und Armreifen, in die die Mädchen mit den entsprechenden "Buchstaben-Perlen" auch ihre Vornamen einarbeiten konnten.
Viel zu schnell verging die Zeit, und Kinder wie Helferinnen waren so in ihre Tätigkeit vertieft, dass sie kaum bemerkten, dass die ersten Eltern schon da waren und ihre Töchter abholen wollten.
Stolz auf ihre schönen Kunstwerke und glücklich über den tollen Nachmittag ließen sich alle Kinder noch das leckere Bauernhofeis schmecken und traten schließlich die Heimfahrt an.
Anna Berlinger dankte zum Schluss der Leiterin Amalie Steinleitner auch im Namen der Caritas für ihren großartigen Einsatz und sprach auch den Helferinnen Anneliese Bayer, Herta Palm und Hermine Watzinger sowie den Gastgeberinnen Elli Schreiner und Cilly Moser ihren Dank aus.
Alle waren sich einig, dass man diese generationsübergreifende Aktion im nächsten Jahr wiederholen will. "So Gott will und es die Gesundheit dann noch zulässt", ergänzte die "Perlenkönigin" Amalie Steinleitner.
Text: Anna Berlinger, Gemeindecaritas Dekanat Pfarrkirchen