Herausforderungen - 2000 bis 2022
Das erste Jahrzehnt
Geänderte Sozialgesetze gehen einher mit Kürzungen der Betriebsmittel. Gleichzeitig besinnt sich die Caritas auf ihre Grundfunktion in der Kirche. Entsprechend wird die Projektgruppe "Zukunft Caritas" ins Leben gerufen. Mit Bischof Wilhelm Schraml folgt 2001 ein neuer Oberhirte auf Dr. Franz Xaver Eder. Caritasdirektor Konrad Unterhitzenberger geht 2004 in den Ruhestand. 2005 starten die Mitarbeitenden die Aktion "Restcent". Auf Anhieb kommen 17.662,48 Euro zusammen, weil sie die Cent-Beträge ihrer Gehälter abrunden und spenden. 2010 wird mit der Satzungsänderung ein hauptamtlicher zweiköpfiger Vorstand eingeführt, mit dem Caritasdirektor und dem Bischöflich Beauftragten.
2013
Eine Hochwasser-Katastrophe setzt Passau und Teile Niedernbayerns in den Ausnahmezustand. Man spricht von einer Jahrhundertflut in Passau. Die Altstadt und Teile des Zentrums sind großflächig überflutet, wie andere Orte und Städte an der Donau auch. Die Caritas hilft schnell und zahlt 300.000 Euro Soforthilfe aus. Im Bistum Passau stehen auf dem Caritaskonto bald über fünf Millionen Euro für die Opfer zur Verfügung. Der Caritas-Altstadtkindergarten ist völlig zerstört. Das "Konradinum" an der Donau ist ebenfalls nicht mehr zu retten.
2014
Dr. Stefan Oster (SDB) als neuer Bischof besucht mehrere Caritaszentren. Immer spricht er sich für eine enge Verzahnung von caritativem Engagement und Seelsorge aus.
2015
100.000 Flüchtlinge in knapp drei Wochen kommen im Oktober in Passau und Nachbargrenzorten an. Im gesamten Jahr sind es über 280.000. Der Hauptbahnhof wird zu einem Hotspot. Die Caritas handelt an verschiedenen Brennpunkten. Rund um die Bahnhofsmission werden die Ankommenden versorgt ehe sie in die Erstaufnahmeeinrichtungen kommen. Passau zeichnet sich einmal mehr als eine offene Stadt aus, in der Menschen auf der Flucht und in Not willkommen sind.
2017
Das Caritas-Haus "Konradinum" in Passau wird wieder eröffnet. Bischof Oster:
"Ein Haus, in dem Menschen ein und ausgehen, die vielerlei Nöte kennen... in dem die Werke der Barmherzigkeit unser tägliches Anliegen sind". Die Caritas erhält "ein wirkliches Zentrum, gelebter Nächstenliebe", betonen die Vorstände Michael Endres und Diakon Konrad Niederländer. Über 20 Hilfsangebote sind im Zentrum der Stadt unter einem Dach vereint. Die Hochwasserschäden von 2013 machten den Neubau nötig.
2020 bis 2022
Corona: Das hat der Verband in 100 Jahren nicht erlebt. Mit einem Schlag sind Einrichtungen und Dienste geschlossen. Kitas, Werkstätten, Schulen und Wohnheime erfahren Betretungsverbote. Masken und Schutzvorkehrungen überall. Die Caritas bietet trotz drastischer Einschränkungen für die Menschen viele Hilfen und Dienste, auch online, an. Die Mitarbeitenden sind erreichbar. Ortsvereine organisieren Nachbarschaftshilfen. Not sehen und handeln gilt auch in diesen Zeiten des "social distancing".
Im März 2022 hat Mag.a (FH) Andrea Anderlik, MSc ihr Amt als Diözesan-Caritasdirektorin und Vorstand angetreten. So macht sich die Caritas nun auf den Weg in die Jahre 100 Plus.