Im Beisein von Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa und der Thüringer Sozialministerin Heike Werner wird heute in Heilbad Heiligenstadt ein neues Caritas-Hospiz eingeweiht. In diesem Hospiz "Mutter Teresa" werden Menschen unabhängig von Herkunft, Religion oder Weltanschauung auf dem letzten Abschnitt ihres Lebens begleitet. Es ist speziell für schwerstkranke junge Erwachsene reserviert. Die "unendliche Architektur" des neuen Caritas-Hospiz‘ in der geschwungenen Form einer liegenden Acht schafft einen außergewöhnlichen Ort für die optimale Versorgung der Hospizgäste.
Welskop-Deffa: "Die Angst, am Lebensende einsam und verlassen zu sein, ist bei vielen Menschen groß; die Fürsorge für schwerkranke Angehörige belastet Familien nicht selten über Jahre: Unter den Vorzeichen des demographischen Wandels wird die letzte Phase des Lebens zu einer Herausforderung für die Gesellschaft als Ganze. Dienste und Einrichtungen der Caritas, die lebensnah auf diese sozialen Krisen antworten, sind ein Segen für unsere verletzliche Gesellschaft. Gerade Hospizdienste - sie stehen für ein Leben in Würde bis zuletzt!"
Haus der Begegnung und Begleitung
"Wenn eine Betreuung schwer erkrankter Menschen zu Hause nicht mehr möglich ist und das Krankenhaus nicht mehr der richtige Ort dafür ist, bieten stationäre Hospize einen wichtigen Rahmen, um in der letzten Lebensphase eine würdevolle palliative und hospizliche Versorgung sicherzustellen. Allen, die sich im Hospizwesen aufopferungsvoll für Menschen in ihrer letzten Lebensphase engagieren, möchte ich an dieser Stelle von ganzem Herzen danken", sagt Thüringer Gesundheits- und Sozialministerin Heike Werner.
"Ausgehend vom Wirken und Schaffen von Mutter Teresa, als Symbolfigur für gelebte Nächstenliebe und Seelsorge, was ja auch den Wertekanon der Caritas ausmacht, möchten wir schwerstkranken Menschen einen Ort der Wärme schenken, die oftmals schweren Krankheitssymptome zu lindern und intensive Erfahrungen mitten im Leben zu ermöglichen", sagt Monika Funk Diözesan-Caritasdirektorin im Bistum Erfurt.
Bundes- und Landespolitik als verlässliche Partner gefordert
Verbände der Freien Wohlfahrtspflege erfüllen eine gesellschaftliche Seismographenfunktion und antworten mit innovativen Angeboten in pluraler Vielfalt auf drängende soziale Nöte. Sie brauchen für diese Arbeit verlässliche politische Rahmenbedingungen in Bund und Land. "Wir hoffen, dass auch nach der Landtagswahl in Thüringen das soziale Miteinander Priorität hat und setzen uns mit Nachdruck dafür ein, dass das Suizidpräventionsgesetz des Bundes eine auskömmliche Finanzierung von Hospizen regelt," so Welskop-Deffaa.
Die Caritas betreibt bundesweit 66 stationäre Hospize mit 602 Betten und 1643 Mitarbeitenden. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 260 stationäre Hospize für Erwachsene sowie 21 stationäre Hospize für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und ca. 350 Palliativstationen in Krankenhäusern, vier davon für Kinder- und Jugendliche. Hinzu kommen rund 1.500 ambulante Hospizdienste in Deutschland.